Vier Freunde gehen ins Business

Manchmal klingt eine Gründergeschichte fast wie ein Märchen: Es waren einmal vier junge Männer aus dem hohen Norden, die sich im ersten Semester des Informatikstudiengangs der Lübecker Universität trafen…

Das war 2011 und die Jungs waren Anfang 20. Schnell wurden sie zu Freunden und arbeiteten miteinander in verschiedenen Studienprojekten. Heute, vier Jahre später, haben und sind die vier ihr eigenes kleines Unternehmen: Als „bytron UG“ sind sie im April eingezogen in ihr erstes kleines Büro im Multifunktionsgebäude I auf dem Hochschulcampus.

Bytronkl

Vier Studienfreunde – eine Firma: Fabian Uken, Finn Jacobsen, René Jahn, Kirill Wedenin (v. l.)

Das Märchen soll natürlich eigentlich jetzt erst richtig losgehen, wie man von René Jahn erfahren kann, der für sein erstes öffentliches Interview von seinen Partnern ad hoc zum Unternehmenssprecher befördert wurde. Der 24-Jährige hat sich wie sein gleichaltriger Mitunternehmer Fabian Uken dafür entschieden, nach dem Informatik-Bachelor nun noch seinen Master im noch jungen Lübecker Studiengang „Entrepreneurship in digitalen Technologien“ zu machen. „Jetzt greifen bei uns Theorie und Praxis so richtig ineinander, wenn wir parallel ganz reale Gründungs- und Business-Erfahrungen mit unserem eigenen Unternehmen machen“, so der frischgebackene bytron-Sprecher. „Wir gehen Schritt für Schritt voran, lernen täglich dazu und entwickeln unser eigenes Partner- und Kundennetzwerk, auch mit der Unterstützung der Gründungsberatung im Gründercube auf unserem Campus.“

Das unternehmerische Risiko halten die jungen Männer – neben Jahn und Uken sind noch Kirill Wedenin (25) und Finn Jacobsen (24) im Gründerteam – zunächst für überschaubar. Jahn spricht von einigen Rechnern, Tablets und Smartphones, aber von keinen richtig großen Anschaffungen: „Größere Investitionen folgen später. Wenn du wie bytron Software unter anderem für eigene und fremde Apps entwickelst, brauchst du zunächst vor allem ein breites Know-how und ein gut zusammenarbeitendes Team.“ Die Teambildung, so Jahn, habe sich bei den vier Freunden ja schon während des Studiums vollzogen, sodass jetzt jeder genau wisse, was die anderen wie zum gemeinsamen Erfolg beitragen.

Die gemeinsame Leitidee zielt dabei laut Jahn auf das Thema „Qualität“. Anders als der vielfältige Mitbewerb gerade im Bereich der App-Entwicklung für die Apple- und Android-Plattformen setze man im bytron-Viererteam auf ein strukturiertes Vorgehen: vom Konzept über die Basisentwicklung, die internen Tests und Optimierungen bis hin zu halböffentlichen Betatest und einer nachvollziehbaren Dokumentation. „Wir wollen keine Eintagsfliegen bauen, sondern professionell gepflegte Produkte“, bringt der Sprecher den eigenen Anspruch auf den Punkt. Das gelte für eigene Anwendungen wie eine in der Testphase befindliche Quiz-App ebenso wie für Fremdprodukte, etwa eine spezielle Internet-TV-App, an der die Freunde gerade als Software-Dienstleister für ein größeres Unternehmen arbeiten. „Wir entwickeln uns von unseren Kompetenzen aus weiter. Die liegen insbesondere in der Medieninformatik, also beispielsweise im Gaming-Bereich, und in der Robotik beziehungsweise Automatisierung, also zum Beispiel in der Entwicklung von Schnittschnellen für die Steuerung von Geräten“, erklärt René Jahn mit Blick auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Das Märchen hat also eben erst begonnen…

Info: www.bytron.de

(rwe)