Archiv für den Monat: März 2015

NEU: bitcoin accepted

Erstmalig (jedenfalls ist nicht anderes bekannt) kann ein Lübecker Produkt mit BITCOIN bezahlt werden: Der Campus-Roman „ImPuls der Stadt“ handelt nicht nur von Hansespirit und Technologie, sondern wird als traditionelles Papierprodukt vom TZL nun auch zusätzlich zu den konventionellen Wegen mit neuester Bezahltechnologie versehen.

Bitcoin (BTC) sind eine internationale digitale Währung, die auf extrem sicherer Peer-to-Peer-Technologie und quelloffener Software basiert und nicht von Banken oder anderen zentralen Instanzen kontrolliert werden kann.  Mehr dazu unter  http://www.go-bitcoin.com/

Der BTC-Preis eines Produktes wird anhand des aktuellen Euro/BTC-Wechselkurses festgelegt. Die finanzielle Transaktion läuft ähnlich ab wie bei einer Online-Überweisung, aber eben außerhalb des Banksystems, ohne Gebühren und noch schneller. Eine sog. Wallet als Geldbörse kann sehr einfach eingerichtet werden.

Das TZL wechselt nun mitnichten gleich komplett ins Cyber-Banking. Als kleiner Einstieg und um die ersten Erfahrungen zu machen, scheint uns das Bitcoin-Bestellangebot unter http://www.impuls-der-stadt.de/bestellung.html  jedoch allemal interessant. Auch als Hinweis an interessierte Internetnutzer, sich doch zumindest mal mit diesem Thema anfassbar zu befassen. Jedenfalls nehmen die Bitcoin-Bezahlmöglichkeiten international zu und umfassen bereits viele renommierte Unternehmen, speziell natürlich in Amerika und der IT-Branche.

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Medizintechnik-Apps 4.0 aus Lübeck

Am „Point of Care“ entscheidet sich in vielerlei Hinsicht, wie effektiv und effizient Medizin und Pflege funktionieren. Dort, wo die Behandelnden mit ihren Methoden und Geräten auf die Patienten treffen, kommt es darauf an, schnell das Richtige zu tun. Ein kleines Lübecker Unternehmen entwickelt für diesen sensiblen Bereich neue, über eine eigene Web-Plattform vernetzte Medizin-Apps. Diese sollen medizinischen Einrichtungen dabei helfen, ihre Prozesse zielgerichtet, patientengerecht und sicher zu gestalten.

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„Medizin-Apps 4.0“ nennt Professor Dr. Jörg-Uwe Meyer seine Entwicklung – in Anlehnung an den in den letzten Jahren in der weltweiten Industrie aufgekommenen Begriff „Industrie 4.0“. Gemeint ist hier die vierte technologische Revolution, insbesondere das „intelligente“ Zusammenwachsen technologischer Hard- und Softwarekomponenten durch neue Vernetzungsstrategien im „Internet der Dinge“. In der angewandten Medizintechnologie steht man in diesem Zusammenhang unter anderem vor der Aufgabe, eine große Menge von Daten aus unterschiedlichen Quellen möglichst ohne Zeitverzögerung so aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen, dass der Behandler während der Behandlung das Richtige schnell erkennen und sicher umsetzen kann. „Ob im Operationssaal oder am Pflege-Bett: Maschinengeführter Anwender-Intelligenz gehört die Zukunft“, glaubt Meyer, der seit Jahrzehnten in Unternehmenspraxis und akademischer Lehre daran arbeitet, intelligente Technologien „in die Welt zu bringen“, wie der heute 58-Jährige sagt.

Seit 2013 erhält Meyers Firma „MT2IT“ (Medical Technology towards Information Technology) vom Land Schleswig-Holstein eine „Seed“-Förderung, um die 4.0-Apps auf Basis der bestehenden und bereits als Erfindung angemeldeten Vernetzungssoftware marktgerecht auszuentwickeln. „Die Bausteine der Plattform sind entwickelt und passen zueinander. Jetzt gilt es, die Module so zusammenzusetzen, dass sie als Web-Autobahn für die Medizin-Apps funktionieren“, erklärt der frühere Dräger-Forschungsleiter, der sein privates Vermögen teilweise in die neue Firma mit Sitz im Multifunktionscenter investiert hat. Meyers Plattform ist quellcode- und schnittstellen-offen und auf diese Weise für alle möglichen Geräteanwendungen zugänglich. „Entscheidend ist, dass das System wie ein Umsetzer und Aggregator für Daten am Point of Care funktioniert“, erläutert Meyer, der sein eigener Chef-Entwickler ist und einzelne Software-Module im In- und Ausland entwickeln lässt. „Der Anwender bekommt im Moment der Behandlung die für ihn zielführende Datenauswahl auf sein Endgerät zugespielt. Die App führt durch die vom Gesundheitsanbieter gewünschten Arbeitsprozesse und beschafft sich automatisiert in Echtzeit die relevanten Behandlungsdaten aus verschiedenen Text-, Bild- und Geräte-Quellen, dies entsprechend rechtlicher Normen und Datenschutzanforderungen. Sofort nach Abschluss der Behandlung räumt das System die Daten dann wieder zurück an den Ort, wo sie herkommen oder hingehören, zum Beispiel ins Krankenhausinformationssystem. Es verbleiben somit keine Daten in der Cloud oder in mobilen Endgeräten, um Datensicherheitsprobleme zu vermeiden.“

Die ersten mobilen medizinischen Apps aus dem Hause MT2IT stehen inzwischen kurz vor dem Testeinsatz. Der mobile Pflegedienst des Rote-Kreuz-Krankenhauses in Ratzeburg unterstützt MT2IT bei der Entwicklung der mobilen Wundmanagement Applikation. „Die Pflegekräfte und Wundmanager haben eine genaue Vorstellung davon, wie die interaktive Oberfläche ihrer App auf dem Tablet zu gestalten ist, sodass keine Bedien- oder Dokumentationshindernisse am Bett oder am Platz des behandelten Wundpatienten aufkommen“, so Meyer. Im Bereich Wundmanagement kooperiert MT2IT eng mit der Firma Jalomed aus Lübeck. Auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein arbeitet testweise mit einer OP-Integrations- und Protokoll-App des MT2IT-Teams. „Es ist unternehmerisch schon ein Bergauf-Marathon“, fasst Meyer seine vielfältigen Aktivitäten zusammen. „Die Entwicklung der offenen medizinischen Web-Plattform hat jetzt einen Stand erreicht, bei dem wir gezielte Partnerschaften mit großen Medizin- und IT-Playern in den USA und in Deutschland eingehen können und wollen. Das Internet der Dinge und der medizinischen Systeme kommt, aber wir wissen nicht genau, wann es sich in der komplexen und hochregulierten Medizintechnologie wirklich durchsetzen wird.“

Info: www.mt2it.com

(rwe)

Neue Supra-Homepage für den Projektstandort Lübeck

Lübeck ist nicht-nur-aber-vor-allem ein prädestinierter Projektstandort für BioMedTec-F+E: von der anwendungsorientierten Forschung bis hin zur marktgerechten Produktentwicklung mit Partnern des WissenschaftsCampus, in hochflexibler und völlig unbürokratischer Infrastruktur des TZL direkt am Campus, und dies in einer faszinierenden Stadt mit Hanse-Spirit.
Von www.projektstandort.de kommen Sie direkt auf die inhaltsreichen Webseiten der Protagonisten: Es lohnt sich !!

https://www.youtube.com/watch?v=QOALsWkySjQ

Die Geld-Schürfer

Im Technikzentrum Seelandstraße entsteht zurzeit ein Entwicklungs- und Test-Center für spezielle Computer mit der Lizenz zum Geld-Schöpfen. Die „Miner“ (Schürfer) genannten Maschinen finden in einem speziellen weltweiten Rechner-Netzwerk „Bitcoins“; so heißen die Einheiten einer virtuellen, dezentralen, rein digitalen Währung.

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Mathias Roch mit einem seiner „Miner“, die weltweit Bitcoins „schürfen“

Für den Lübecker Mathias Roch, der das neue Kompetenzcenter für seine Firma „Bit-Trust“ aufbaut, geht mit den Bitcoins so etwas wie ein Kindheitstraum in Erfüllung: „Für meine Playmobil-Welt habe ich mir immer ein eigenes Tauschmittel vorgestellt“, erzählt der heute 47-Jährige lachend, der seit einigen Monaten mit ausgewählten Partnern und einem internationalen Team das Thema in Deutschland vorantreibt.

Bitcoins gibt es seit 2009, als am Massachusetts Institute of Technology in Boston der offene Software-Code entstand zur Realisierung einer eigenen Web-Währung für direkte Transaktionen von Mensch zu Mensch, also ohne die den Geldverkehr weltweit abwickelnden Banken. Die „Geld“-Menge ist dabei von vornherein beschränkt auf 21 Millionen Stück Bitcoins. Diese müssen, um in Umlauf zu kommen und als Zahlungsmittel eingesetzt werden zu können, zunächst „geschürft“ werden. „Das Mining übernehmen spezielle Hochleistungsrechner, die Rechenaufgaben im Code der Erfinder lösen, die man sich als aufwendige Suchrätsel vorstellen kann“, erklärt Mathias Roch. Dazu bedarf es spezialisierter Prozessoren, die ihre energieintensive Rechenpower im weltweiten Bitcoin-Netzwerk zur Verfügung stellen und dort Anteil für Anteil schürfen. Gegenwärtig sollen bereits rund 50 Prozent der Bitcoins gefunden sein. Nach Aussage Rochs ermöglichen es bereits der bekannte US-amerikanische Zahlungsdienstleister PayPal und weitere IT-Weltfirmen, in begrenztem Rahmen reale Waren mit Bitcoins zu bezahlen.

Roch ist von der Idee persönlich so begeistert, dass er eigene Real-Euros im sechsstelligen Bereich in die Hand nimmt, um das Thema zum ökonomisch tragfähigen Geschäft zu entwickeln. Er zählt die Gründe für sein Engagement auf: die freie Zugänglichkeit für jeden in einem weltweiten Vertrauens-Netzwerk, die völlige Transaktionsfreiheit ohne Zwischenhandel und ohne übergeordnete Steuerung, die Unmöglichkeit von Inflation oder Deflation dank einer festen Währungsmengengrenze, schließlich ein technisch offenes, aber verschlüsselungstechnisch sicheres System. „Und natürlich verspreche ich mir von unserem frühzeitigen Investment auch eine Wertsteigerung später“, sagt der erfahrene Kaufmann, der von Haus aus eigentlich Chemielaborant ist. „Zurzeit wird ein Bitcoin auf bestimmten Handelsplattformen mit 250 bis 300 Euro bewertet; der Kurs wird unter starken Schwankungen mittelfristig steigen.“

Aber zunächst treibt Rochs Unternehmen das Geschäft der Miner-Produktion und des Miner-Betriebs voran. Die Rechner werden an interessierte Unternehmen und auch an Privatleute verkauft, die das Bitcoin-System mit anschieben wollen. Während dafür in Lübeck entwickelt und getestet wird, soll in Island ein eigener Miner-Park entstehen. Mehrere Tausend Rechner können dort bald Bitcoins schürfen. „In Island ist die notwendige Kühlung klimabedingt leichter zu gewährleisten als hier bei uns – und der Strom zum Betrieb der Großanlagen ist auch deutlich günstiger. Die Ingenieurskompetenz behalten wir aber hier in Lübeck“, so Roch.

Info: www.bit-trust.de

(rwe)