Archiv für den Monat: Dezember 2014

Lübecker Innovationsgeist in Romanform

Auf dem Lübecker „BioMedTec“-Wissenschaftscampus arbeiten kreative Forscher und Unternehmensgründer gemeinsam daran, innovative Ideen und Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Der besondere, kommunikativ-kreative „Spirit“ im Hochschulstadtteil und in der ganzen „Stadt der Wissenschaft“ Lübeck findet jetzt auch in einem spannenden Roman seinen Ausdruck.

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Professor Thorsten Buzug ist als Vizepräsident der Universität für den Bereich Technologietransfer zuständig. Dem neuen Campus-Roman „ImPuls der Stadt“ wünscht er viele neugierige Leser.

Bei der Uni-Vorstellung des Campus-Romans betonte Universitätsvizepräsident Thorsten Buzug (51) die Innovationskraft auf dem Campus, die im Roman gespiegelt werde: „So ein Projekt hat es auch anderswo noch nicht gegeben, es ist also selbst buchstäblich innovativ. Das Buch ist ein weiterer Ausdruck des besonderen Lübeck- und Campus-Spirits, den wir seit Jahren hier erleben und mitgestalten.“ Innovation werde von Menschen gemacht, die sich kennen und schätzen, so Buzug, von den Studierenden bis zur Professorin, vom Mitarbeiter bis zum Existenzgründer und von der gestandenen Unternehmerin bis zum Multiplikator in der städtischen Öffentlichkeit. Die institutionelle Vernetzung und die konkrete Zusammenarbeit insbesondere der Hochschulen und der Unternehmen vor Ort stellten einen echten Standortvorteil für Lübeck dar. Am Projekt „Gründerhochschule“, das der Medizintechnik-Ingenieur seit 2013 leitet, könne man beispielhaft ablesen, wie tief die über die reine Forschung ins Unternehmerische hinausweisenden Leitgedanken von Wissenstransfer und Unternehmensgründung bereits in den Hochschulstrukturen verankert seien: „Jeder Studierende kommt in Lübeck mit dem Thema Gründung in Berührung, dafür sorgen unsere Studienpläne. Und wer vertieft einsteigen will, kann neuerdings nach seinem technischen oder medizinischen Bachelor-Studium auch seinen Master im Aufbaustudiengang Entrepreneurship machen.“

„ImPuls der Stadt“ heißt der 250-Seiten-Gesellschaftsroman. Als Herausgeber fungieren die in der Lübecker Technologie- und Stadt-Welt nicht unbekannten Björn Engholm und Raimund Mildner. Der „Campus-Spirit“ wird in dem neuen Buch allen interessierten Lesern auf sehr unterhaltsame Weise zugänglich gemacht. In der Geschichte um eine Lübecker Filmproduzentin spielen neben den sozialen Campus-Kontakten und hanseatischen Werten insbesondere die technologischen Ideen und Methoden der Campus-Welt eine wichtige Rolle als Problemlösungsmittel für die Protagonistin: Die Filmemacherin Christiane steht mitten in der turbulenten Wirtschaftslage ihres kleinen Media-Unternehmens. Ihre Bürger-Tochter-Midlife-Crisis droht, alle Lebensideale zu zerrütten. In dieser existenzbedrohenden Situation wird sie vor die gestalterische Herausforderung gestellt, den „Spirit“ ihrer Heimatstadt in einem Image-Film einzufangen. Gefesselt „im Puls“ alter Traditionen mangelt es ihrem Filmteam zunächst an künstlerischer Inspiration. Erst als Christiane in die Technologieszene der kleinen örtlichen Universität eintaucht, erblühen ihre schöpferischen Fähigkeiten: Der „Impuls“ des quirligen Hochschul-Campus vermittelt sich über die zukunftsgewandten Ideen von visionären Wissenschaftlern, Studierenden und StartUps. Getragen und gefordert von sozial-emotionaler Empathie und der medialen Umsetzung von faszinierenden High-Tech-Anwendungen treibt es Christiane zu neuen Ufern…

Mehr Info und Bestellung: www.impuls-der-stadt.de

Philosophen als Wegbegleiter im Produkt-Lebenszyklus

In Haus IV der Multifunktionsgebäude auf dem Hochschulcampus trifft man manchmal leibhaftige Philosophen bei der Arbeit. Mit ihren Software- und Beratungsmethoden begleiten sie produzierende Unternehmen auf dem Weg von der Idee zum Produkt. Ihr Lieblingsphilosoph gab ihnen den Firmennamen: Plato.

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Seit nunmehr 22 Jahren lenkt Firmengründer Andreas Großmann (50) die Geschicke des Unternehmens. Er hat einen Hochschulabschluss in Philosophie. Ihn hat stets interessiert, was Menschen mit ihrem Wissen so alles schaffen können, genau wie Mitgründer Markus Schorn (53), der als philosophierender Informatiker früher sogar künstliche Intelligenz bauen wollte. Nun wird im modernen, technologiegetriebenen Produktionsprozess hochkomplexes Wissen benötigt und ständig weiterentwickelt. „Plato hat dafür insbesondere in den Bereichen Risikomanagement und Qualitätsmanagement umfassendes Methoden-Know-how rund um leistungsfähige Software-Produkte aufgebaut“, erklärt Großmann, der sein Unternehmen heute als eine Art Wissensagentur versteht, die vernetzte Methoden-Lösungen für den gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozess bietet.

In 2015 macht Plato den nächsten Schritt in der Unternehmensentwicklung. „Wir werden unser komplettes Methoden-Set integriert auf einer webbasierten Plattform verfügbar machen“, erläutert Großmann das neue System für das Management des gesamten Produkt-Lebens-Zyklus‘ mit dem Namen „PLATO e1ns“ „Und wir gründen die PLATO-akademie, die Informations- und Workshop-Veranstaltungen zu unseren Themenfeldern anbietet – ganz unabhängig von unseren Software-Produkten.“ Die Nachfrage nach solchen hochwertigen Angeboten sei national wie international da, meint Großmann, weil kaum ein Mitbewerber ein so vielfältiges, vertieftes und vernetztes Methoden-Know-how anzubieten habe.

Die mehr als 750 Bestandskunden aus über 35 Ländern kommen vor allem aus den Branchen Automobil, Medizintechnik, Pharma und Maschinenbau. Mit der neuen Plattform macht Plato aber auch kleineren Unternehmen ein hochwertiges Angebot. „Warum sollen nicht ein Start-up hier vom Hochschulcampus oder ein Ärztehaus des Stadtteils mit einzelnen Online-Modulen ihren Bedarf zum Beispiel an normgerechter Entwicklung und Dokumentation decken?“, fragt Großmann rein rhetorisch. In jedem Fall sieht er sein Unternehmen weiter wachsen: „Wir sind mit unseren 50 Mitarbeitern in Deutschland und unseren weltweiten Partnern inzwischen erwachsen geworden, will sagen: Unsere Strukturen und unsere Teams funktionieren sehr gut. Und mit unserer Begeisterung für die Sache sind wir alle bereit für neue Herausforderungen.“ Dieses Wachstum will der Philosoph auf dem Chefsessel weiterhin vom Lübecker Campus aus realisieren: „Wir sind hier nach zwei Jahren gut im Netzwerk angekommen, profitieren vom Austausch und gemeinsamen Projekten mit den Hochschul-Wissenschaftlern und Technologie-Firmen nebenan und vom unkomplizierten Zugang zu qualifiziertem Entwickler-Nachwuchs.“ Seine Erfahrungen gibt Großmann dann auch gern an junge Gründer weiter, etwa bei Vorträgen im „GründerCube“ auf dem Campus.

Info: www.plato.de

(rwe)