Navigations-App für den Campus

So praktisch kann das Ergebnis einer Studienarbeit an der Lübecker Uni sein: Zwei junge Informatik-Studenten haben eine App entwickelt, die Patienten und Studierende schnell und einfach zu den Einrichtungen und Firmen auf dem Klinik- und Hochschulcampus führt.

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Michael Hackmann (links) und Patrick Zenker bei der Arbeit an der neuen App (auf dem Monitor)

„Catch Up“ heißt die neue „App“ (Anwendung) für Smartphones und Tablets mit dem Android-Betriebssystem, die im Google Play Store kostenlos verfügbar ist. Sie ist das Ergebnis eines gemeinsamen Praktikumsprojektes von Michael Hackmann (27) und Patrick Zenker (25), Masterstudenten im letzten Semester mit den Schwerpunkten Medizininformatik bzw. Robotik.

Studierende, erklärt Zenker, seien zwar durchaus in der Lage, sich nach einiger Zeit auf dem Campus zurechtzufinden. „Aber bei den Neuankömmlingen sieht das schon anders aus. Und erst recht bei Patienten und Besuchern, die ja nicht so oft hier sind. Deshalb wird unsere App gebraucht.“ Und Hackmann ergänzt: „Über die reine Navigation zu den Einrichtungen auf dem Campus hinaus kann die App auch bei Veranstaltungen und Events eingesetzt werden, auch über die Grenzen des Campus hinaus Richtung Stadt mit ihren Restaurants, Bars und so weiter. Das ist für uns Studenten sehr interessant.“ Die Generation Smartphone lese die Mails und Blog-Ankündigungen der vielen Institute und Firmen auf dem Campus und auf den Websites von Veranstaltern in der Region kaum, aber das Mobiltelefon mit den vielen Google-Apps sei immer an. Da würde sich die neue App auch als integrierender Informationskanal bald bewähren.

Das technische Prinzip der App ist relativ einfach: Es werden diverse Zieldaten mit Geo-Koordinaten in einer Excel-Tabelle hinterlegt. In der Startversion sind rund 250 Ziele auf dem Campus eingepflegt, darunter diverse Kliniken und Firmen. Wenn ein Anwender ein Ziel in der App auswählt hat, fragt das hauptsächliche App-Skript die Navigationsdaten auf einem Google-Maps-Server ab und zeigt dann in Google Maps den geeigneten Fußweg an. Eine anschließende Live-Navigation darf gemäß Google-Geschäftsbedingungen nicht in der App selbst geschehen. Die Nutzung der Google-Daten ist bis zu 4000 Zugriffe im Monat kostenlos, danach lizenzgebührenpflichtig.

Die jungen Informatiker haben mit dieser App noch viel vor. „Wir haben mit Unterstützung des GründerCube hier auf dem Campus ein Konzept zur Unternehmensgründung mit diesem Produkt ausgearbeitet“, verrät Michael Hackmann. „Dabei geht es vor allem um das Thema Vermarktung, die auch zu Einnahmen führt“, erläutert Patrick Zenker. Unter den Studierenden werde sich die kostenlose App sicher schnell verbreiten. Parallel richte sich das Angebot aber auch an Gastronomie und Veranstalter in Lübeck, innerhalb der App gegen Gebühr orts- und eventbezogene Info- oder Werbehinweise zu schalten. Aber auch große Kliniken und andere für Besucher schwer überschaubare Gebäudebetreiber gehören zur Zielgruppe.

Mittel- und langfristig sehen die beiden Entwickler ihre App an vielen deutschen Hochschulen und Kliniken im Einsatz. „Sie ist einfach zu verwenden und zu pflegen, auch für größere Hochschul- und Klinikstandorte als Lübeck“, erklärt Hackmann. Für Hochschulen selbst soll die App stets kostenlos bleiben. Für die Werbepartner aus der studentennahen Szene der Hochschulstädte sollen überschaubare Preismodelle entwickelt werden. „Für den Zugang zur jeweiligen Szene brauchen wir natürlich Partner vor Ort. Die bekommen dann eine attraktive Provision“, erläutert Zenker einen Teil des zukünftigen Geschäftsmodells.

(rwe)

Info/Kontakt: www.catch-up-now.de

Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=-Ot_LsOmswo