Auf Einladung von UniTransferKlinik, UKSH und der Universität zu Lübeck fand das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung unterstützte Innovationsforum „Krankenhaus-4.0“ im Audimax Lübeck statt. Auf der Agenda standen vor allem die vernetzte klinische Versorgung der Zukunft und der Austausch zwischen Industrie und klinischen Anwendern zu neuen technologischen Entwicklungen im Krankenhaus analog zur allseits diskutierten Industrie-4.0.
Rund 300 hochrangige Vertreter von Krankenhäusern, medizinischen und informationswissenschaftlichen Fakultäten sowie der Industrie aus ganz Deutschland diskutierten intensiv über die zukünftigen Entwicklungen im Krankenhaus. Zwei Tage lang wurden über 20 Workshops mit mehr als 70 Fachvorträgen zu den Themenbereichen 4.0 in Medizintechnik, klinische Prozesse, IT im Krankenhaus und Facility Management abgehalten, Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam an neuen Lösungsansätzen gearbeitet.
Passend zu den visionären Themenbereichen des Forums gab der Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins, Professor Dr. Jens Scholz in seinem Eröffnungsvortrag einen Ausblick auf die kommenden Herausforderungen und Chancen des Krankenhauses der Zukunft. „Informationstechnische Innovationen in der klinischen Versorgung sind notwendig, um eine umfassende Versorgung der Patienten langfristig zu sichern und die Stabilität des Gesundheitswesens auch in Zukunft gewährleisten zu können“, betonte Scholz und scheute in seinem Ausblick auch nicht, eine zukünftig zumindest denkbare Ablösung des Hospitals durch das Home-Spital anzusprechen.
Wichtige Chancen für das Krankenhaus-4.0, so waren sich alle Experten einig, ist zweifellos die Digitalisierung, die in der Zukunft des Krankenhauses eine zentrale Rolle einnehmen wird. Die Möglichkeiten des Fortschritts im Krankenhaus werden ganz wesentlich durch innovative Lösungen in der Informationstechnologie bestimmt und die Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle. So werden zukünftig Informationen abteilungs- und einrichtungsübergreifend zugänglich sein, die Telemedizin wird enorme Potenziale für eine vom Standort unabhängigere medizinische Versorgung bieten und vernetzte – interoperable – medizinische Geräte werden das Personal bei Diagnose und Therapie umfassend unterstützen, um nur einige der Visionen zu erwähnen, die während des Forums intensiv besprochen wurden. Schließlich geht es darum, die Digitalisierung und den Fortschritt in der Medizintechnik und den komplexen klinischen Prozessen so zu verknüpfen, dass dadurch eine bestmögliche Patientenversorgung gewährleistet werden kann.
Die Vorträge und Workshops haben vor allem eins verdeutlicht: Neue Entwicklungen für das Krankenhaus der Zukunft hängen entscheidend davon ab, wie die Anforderungen und Umsetzungen aus den unterschiedlichen Klinikbereichen mit Medizintechnikherstellern und Dienstleistern gemeinsam gestaltet werden können. „Dazu sind allerdings nachhaltige Innovationspartnerschaften zwischen Klinik, Wissenschaft und Wirtschaft dringend notwendig, um den Fortschritt im Gesundheitswesen weiter voranzubringen“, betonte Uni-Vizepräsident Professor Stefan Fischer. „Dieses Forum war dabei die ideale Plattform um die einschlägigen Kompetenzen der technischen und klinischen Akteure auf dem BioMedTec Campus Lübeck mit Experten aus dem gesamten Bundesgebiet zusammenzubringen und damit den Medizintechnikstandort Lübeck auch im digitalen Bereich weiter zu stärken“, fasste UniTransferKlinik-Geschäftsführer Raimund Mildner das Innovationsforum in Lübeck zusammen. In seinem Gastbeitrag beim abendlichen Get-together der Forumsteilnehmer verdeutlichte Björn Engholm allerdings im Einklang mit den Experten, dass das Krankenhaus oft genug noch auf analogem 2.0-Niveau agiert. Die Kooperationskraft der Lübecker Hanse-Unternehmer sei aber beredtes Beispiel, dass man gemeinsam viel erreichen könne.
Weiterführende Informationen unter www.if-krankenhaus.de