Medizintechnik normgerecht entwickeln

„Medulus“ – klingt irgendwie nach Zauberei, dieser Produktname. Und hat doch mit den eher unpoetischen Normen der medizintechnischen Welt zu tun. Hinter dem klangvollen Wort verbirgt sich ein innovatives Dokumentationssystem des Lübecker Unternehmens „Qualitätsplan“.

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Thomas Michael Bohnen hat den Doku-Zauberkasten für Medizinprodukte, medizinische Anwendungssysteme und medizintechnische Einzelkomponenten entwickelt und zum Geschäftskonzept seiner Firma gemacht. Seit knapp zehn Jahren kümmert er sich als externer Ingenieurdienstleister für Hersteller von medizintechnischen Produkten darum, dass deren Produkte normgerecht dokumentiert werden. „Wir produzieren aber nicht nur die nötigen Dokumente zu fertigen Produkten, die dem Hersteller die europäische Zulassung mit der bekannten CE-Kennzeichnung ermöglichen. Vielmehr bringen wir unser spezielles Know-how in Sachen Qualitäts- und Risikomanagement möglichst bereits in den Prozess der Produktentwicklung ein“, erklärt der 44-jährige Maschinenbau-Ingenieur sein Erfolgsrezept. Dieser integrierende Ansatz erspare dem Hersteller risikobehaftete Umwege in der Entwicklungsarbeit und werde in den letzten Jahren von immer mehr Unternehmen der Branche gewählt.

Seit 2011 betreibt der Qualitätsexperte Bohnen zudem ein kleines eigenes Prüflabor im Multifunktionscenter auf dem Hochschulcampus. Hier können insbesondere einzelne Komponenten wie Pumpen, Platinen, Displays und viele andere auf Leistungsfähigkeit und Sicherheit nach CE-Kriterien getestet werden, bevor sie in einem Gerät verbaut werden. „Für den Komponentenhersteller ergibt sich aus dieser nachgewiesenen Komponenten-Qualifizierungs-Prüfung nach von uns entwickelten Testverfahren die Möglichkeit, sein Einzelteil bei den großen Produkt- und Systemherstellern besser zu verkaufen“, erläutert Bohnen.

Das Unternehmen Qualitätsplan arbeitet mit seinen gegenwärtig fünf Mitarbeitern für große und kleine Hersteller aus der ganzen Bundesrepublik, darunter auch eine Reihe von Lübecker Kunden und einige Nachbar-Firmen vom Hochschulcampus. „Die Kontakte hier zu Start-ups, zu Entwicklungspartnern und zu Nachwuchsleuten von Universität und Fachhochschule bringen uns voran“, erzählt der Inhaber. „Deshalb bleiben wir auch in diesem Umfeld, wenn wir uns im nächsten Jahr räumlich und personell vergrößern.“ Die Kunden-Nachfrage nach den Dienstleistungen seiner Firma wachse nämlich weiterhin, so Bohnen, weil die normativen Anforderungen an medizinische Produkte nach diversen medienwirksamen Skandalen zukünftig eher noch strenger und umfassender werden dürften.

Info: www.qualitaetsplan.net

(rwe)