Philosophen als Wegbegleiter im Produkt-Lebenszyklus

In Haus IV der Multifunktionsgebäude auf dem Hochschulcampus trifft man manchmal leibhaftige Philosophen bei der Arbeit. Mit ihren Software- und Beratungsmethoden begleiten sie produzierende Unternehmen auf dem Weg von der Idee zum Produkt. Ihr Lieblingsphilosoph gab ihnen den Firmennamen: Plato.

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Seit nunmehr 22 Jahren lenkt Firmengründer Andreas Großmann (50) die Geschicke des Unternehmens. Er hat einen Hochschulabschluss in Philosophie. Ihn hat stets interessiert, was Menschen mit ihrem Wissen so alles schaffen können, genau wie Mitgründer Markus Schorn (53), der als philosophierender Informatiker früher sogar künstliche Intelligenz bauen wollte. Nun wird im modernen, technologiegetriebenen Produktionsprozess hochkomplexes Wissen benötigt und ständig weiterentwickelt. „Plato hat dafür insbesondere in den Bereichen Risikomanagement und Qualitätsmanagement umfassendes Methoden-Know-how rund um leistungsfähige Software-Produkte aufgebaut“, erklärt Großmann, der sein Unternehmen heute als eine Art Wissensagentur versteht, die vernetzte Methoden-Lösungen für den gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozess bietet.

In 2015 macht Plato den nächsten Schritt in der Unternehmensentwicklung. „Wir werden unser komplettes Methoden-Set integriert auf einer webbasierten Plattform verfügbar machen“, erläutert Großmann das neue System für das Management des gesamten Produkt-Lebens-Zyklus‘ mit dem Namen „PLATO e1ns“ „Und wir gründen die PLATO-akademie, die Informations- und Workshop-Veranstaltungen zu unseren Themenfeldern anbietet – ganz unabhängig von unseren Software-Produkten.“ Die Nachfrage nach solchen hochwertigen Angeboten sei national wie international da, meint Großmann, weil kaum ein Mitbewerber ein so vielfältiges, vertieftes und vernetztes Methoden-Know-how anzubieten habe.

Die mehr als 750 Bestandskunden aus über 35 Ländern kommen vor allem aus den Branchen Automobil, Medizintechnik, Pharma und Maschinenbau. Mit der neuen Plattform macht Plato aber auch kleineren Unternehmen ein hochwertiges Angebot. „Warum sollen nicht ein Start-up hier vom Hochschulcampus oder ein Ärztehaus des Stadtteils mit einzelnen Online-Modulen ihren Bedarf zum Beispiel an normgerechter Entwicklung und Dokumentation decken?“, fragt Großmann rein rhetorisch. In jedem Fall sieht er sein Unternehmen weiter wachsen: „Wir sind mit unseren 50 Mitarbeitern in Deutschland und unseren weltweiten Partnern inzwischen erwachsen geworden, will sagen: Unsere Strukturen und unsere Teams funktionieren sehr gut. Und mit unserer Begeisterung für die Sache sind wir alle bereit für neue Herausforderungen.“ Dieses Wachstum will der Philosoph auf dem Chefsessel weiterhin vom Lübecker Campus aus realisieren: „Wir sind hier nach zwei Jahren gut im Netzwerk angekommen, profitieren vom Austausch und gemeinsamen Projekten mit den Hochschul-Wissenschaftlern und Technologie-Firmen nebenan und vom unkomplizierten Zugang zu qualifiziertem Entwickler-Nachwuchs.“ Seine Erfahrungen gibt Großmann dann auch gern an junge Gründer weiter, etwa bei Vorträgen im „GründerCube“ auf dem Campus.

Info: www.plato.de

(rwe)